Mit einem 2:0 gegen Bilbao hatte Real Madrid am Sonntag in Saudi-Arabien die spanische Supercopa gewonnen. Nur wenige Tage später waren die Königlichen in Elche gefordert, es stand das Achtelfinale der Copa del Rey auf dem Programm. Bei den Königlichen waren einige Stammkräfte wie Courtois oder Benzema nicht mitgereist. Ancelotti rotierte ein bisschen durch, unter anderem Ersatzkeeper Lunin, Marcelo, Nacho, Camavinga und Jovic durften von Beginn an ran. Nach langer Zeit stand auch Bale mal wieder im Aufgebot, er nahm auf der Bank Platz.
Carrillo vergibt die Mega-Chance
Außenseiter Elche begann forsch und spielte gleich mutig nach vorne. In der zehnten Minute hätten die Hausherren eigentlich in Führung gehen müssen, doch Carrillo traf aus kurzer Distanz die Latte statt das leere Tor. Eine Mega-Möglichkeit für den Angreifer und großes Glück für Real. Carrillo war in der ersten halben Stunde durchaus auffällig, jedoch auch glücklos im Abschluss, wie bei seinem Kopfball, den Lunin parierte (27.).
Von den Königlichen war es ein schwacher erster Durchgang. Denn in der Offensive hatten die Blancos ohne Topstürmer Benzema kaum Ideen. Vinicius Junior lief sich über die linke Seite immer wieder fest, Jovic und Rodrygo waren fast gar nicht zu sehen. Vor der Pause gab es immerhin mal zwei Torschüsse von Camavinga, die beide zu zentral gerieten (40., 43.). Somit ging es torlos in die Kabinen.
Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt: Es war ein Fußballspiel auf überschaubarem Niveau, vor beiden Toren passierte fast gar nichts. Die einzig nennenswerte Chance hatte der eingewechselte Casemiro, dessen Schlenzer Elches Keeper Werner aus dem rechten Eck holte (77.). Mehr war nicht los, somit ging es in die Verlängerung.
Marcelo fliegt - Verdu trifft
In der ersten Hälfte der Verlängerung war wesentlich mehr geboten als in der zweiten Hälfte der regulären Spielzeit. Zunächst scheiterte Gumbau mit einem Freistoß aufs Torwarteck an Lunin (96.). Elche war nun wieder etwas aktiver nach vorne - und plötzlich ein Mann mehr: Nach einem Konter - vorangegangen war ein Ballverlust von Isco - war Morente frei durch, Marcelo traf ihn als letzter Mann wohl leicht. Glatt Rot für den Brasilianer (102.). Es kam noch bitterer für Real, denn nach dem folgenden Freistoß lagen die Königlichen zurück: Verdu schoss zunächst in die Mauer, bekam aber den Abpraller und zog sofort ab - Ceballos fälschte unhaltbar für Lunin ab (103.).
Real dreht in Unterzahl das Spiel
Der Underdog hatte nun alle Trümpfe in der Hand, die Königlichen standen mit dem Rücken zur Wand. Doch Real zeigte sich unbeeindruckt von der Unterzahl: In den Schuss von Ceballos hielt Isco clever den Fuß rein - Ausgleich (107.). Die Königlichen waren mit einem Mann weniger klar besser, von Elche kam fast gar nichts mehr. Die Hausherren spielten in Überzahl zu passiv - und das wurde bestraft: Alabas Steilpass erlief Hazard, umkurvte den herauseilenden Werner und vollendete ins leere Tor (115.). Ein Schnitzer von Werner, der nicht unbedingt aus seinem Kasten rausmusste, zudem fehlte das Timing komplett.
Ein Fehler, der Elche am Ende die Partie kostete. Die Hausherren erzielten zwar kurz vor dem Ende den vermeintlichen Ausgleich durch Fidel, doch vorher ahndete Schiedsrichter Jorge Figueroa Vazquez ein Foul von Verdu gegen Vazquez (120.). Der Unparteiische stand kurz danach nochmal im Fokus, als er Pere Milla die Ampelkarte zeigte (122.). Kurz darauf war Schluss, Real zog ins Pokal-Viertelfinale ein.